Wie vergehen die Jahre? Es scheint, als wäre Vacheron Constantin erst gestern noch dagewesen und feiert nun schon 270 Jahre! Dieses Jahr, zu seinem 270. Jubiläum und zeitgleich mit Watches and Wonders 2025, präsentiert der legendäre Uhrenhersteller eine breite Palette an Zeitmessern, doch hier ist der Höhepunkt der Jubiläumsuhren. Der Vacheron Constantin Tourbillon Perpetual Calendar 6300/00P-H056 kombiniert zwei außergewöhnliche Komplikationen mit einem einzigartigen Jubiläumszifferblatt und einem neuen Automatikkaliber.
Vacheron kennt weder Tourbillons noch ewige Kalender, scheint sie aber nur selten zu kombinieren. Wir haben sie schon oft einzeln gesehen, und wir haben Tourbillons in Kombination mit zahlreichen anderen Komplikationen gesehen, doch dieses besondere Duo scheint seltener zu sein. In dieser Ausführung präsentiert sich das hochwertige Uhrmacherpaar in einem sehr traditionellen 950er Platingehäuse mit 42 mm Durchmesser und 11,1 mm Dicke. Bedenken Sie: Dies ist ein Automatikwerk mit ewigem Kalender und vollwertigem Tourbillon, das dennoch weniger als 12 mm hoch ist. Das sorgt für ein außergewöhnliches Tragegefühl. 42 mm mögen zwar groß sein, bieten aber viel Platz auf dem Zifferblatt. Das Gehäuse der Traditionelle verfügt über Krallenfüße und ein gestuftes Design, das vollständig poliert ist. Vorder- und Rückseite sind mit Saphirglas versehen, und die Uhr ist bis zu einer Wassertiefe von 30 m wasserdicht. Die Uhr trägt ein blaues Alligatorlederarmband mit passender Platin-Faltschließe in Malteserkreuz-Optik. Das Einzige, was mir am Gehäuse auffiel und als „merkwürdig“ bezeichnet werden könnte, ist die etwas zu kleine Krone. Wäre alles damit eingestellt, wäre das ein Problem, aber diese Uhr verfügt über eine Reihe von Korrektoren, die bündig mit dem Gehäuserand abschließen.
Das Zifferblatt der Traditionelle Tourbillon Perpetual Calendar ist wirklich faszinierend. Die meisten Zifferblätter von Vacheron sind schlicht gehalten und haben ein Sonnenstrahl- oder Lack-Finish, aber zum 270. Jubiläum entwickelte der Guillocheur des Hauses dieses einzigartige Muster mit Linien, die von einem Malteserkreuz bei 7:30 ausstrahlen und schräg darauf zulaufen. Das Muster basierte auf dem Zifferblatt der Referenz 6068, die zum 200. Jubiläum der Marke herausgebracht wurde. Das spiegelt schön den Matlese-Kreuz-Tourbillonkäfig wider, der groß und deutlich bei 6 Uhr zu sehen ist. Ein Teil von mir schätzt das einzigartige Guilloche-Design, aber ein anderer Teil von mir verwechselte es ständig mit dem Burberry-Karomuster, das ich einmal auf einer viel billigeren Uhr in einem Einkaufszentrum gesehen habe (na gut, ich gebe zu, dass ich sie besaß). Was mich allerdings nicht störte, waren die vertieften, mattsilbernen Register, die die Details des ewigen Kalenders zeigen, noch ihre blauen Zeiger und der Text (die kleine Öffnung für das Schaltjahr ignorieren wir einfach). Die Register bieten Tiefe und Kontrast zum gravierten Zifferblatt, doch die Schriftart steht im Widerspruch zu dieser ansonsten sehr klassisch gestalteten Uhr. Ich wünschte mir auch gebläute Zeiger (und vielleicht sogar Zeigerstäbe wie die Hilfszifferblätter), da sie durch das Silber auf Weiß im hellen Licht verloren gingen. Dennoch war die Lesbarkeit – insbesondere bei einem so überladenen Zifferblatt – in den meisten Situationen hervorragend.
Für dieses neue Kaliber orientierte sich Vacheron am bestehenden 2160, das 2018 eingeführt und zuletzt im Overseas Tourbillon des letzten Jahres zu sehen war. Die Marke hat dieses Basiswerk wiederholt überarbeitet, unter anderem vor zwei Jahren um eine retrograde Datumsanzeige erweitert. In der aktuellen Ausführung 2162 Qp/270 erhält es mit einem integrierten ewigen Kalender sein bisher größtes Upgrade. Es arbeitet mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde, verfügt über eine Gangreserve von 72 Stunden und wird von einem peripheren Rotor aufgezogen, der das Gehäuse schlank hält. Zwei Anmerkungen zur Verarbeitung: Sie ist natürlich hervorragend. Das erste ist ein weiteres einzigartiges Merkmal der Uhren zum 270. Jubiläum: die Côte Unique, bei der die Brücken mit einer bogenförmigen Bürstenverzierung versehen sind. Das zweite, weniger auffällige Merkmal ist die spezielle „270“ in der Malteserkreuz-Gravur. Können Sie sie finden?
Technisches Wunderwerk: Tourbillon und Ewiger Kalender
Das Herzstück dieser Uhr ist ein komplexer und zugleich eleganter Mechanismus, der Vacheron Constantins Meisterleistung in der Herstellung hochkomplexer Komplikationen veranschaulicht. Das Tourbillon, ein uhrmacherisches Wunderwerk, das den Einfluss der Gravitation auf die Ganggenauigkeit kompensieren soll, ist prominent bei 6 Uhr zu sehen. Das 1801 von Abraham-Louis Breguet erfundene Tourbillon zählt bis heute zu den faszinierendsten Erfindungen der Uhrmacherkunst. Es dreht sich kontinuierlich um seine Achse und sorgt so für präzise Zeitmessung.
Ergänzt wird das Tourbillon durch den Ewigen Kalender, einen Mechanismus, der Datum, Wochentag, Monat und Schaltjahre bis zum Jahr 2100 ohne manuelle Anpassung korrekt anzeigt. Die Komplexität dieser Funktion liegt in der Fähigkeit, unterschiedliche Monatslängen und Schaltjahre automatisch zu berücksichtigen. Diese in die Uhr integrierte Komplikation unterstreicht Vacheron Constantins Expertise in der Feinmechanik und sein Engagement für Benutzerfreundlichkeit.
Kaliber 2253: Ingenieurskunst
Angetrieben wird die Traditionnelle Tourbillon Perpetual Calendar vom legendären Manufakturkaliber 2253, das als eines der kompliziertesten Uhrwerke gilt, die Vacheron Constantin je gefertigt hat. Dank seiner mehreren Federhäuser und der sorgfältig konstruierten Konstruktion verfügt dieses Uhrwerk mit Handaufzug über eine beeindruckende Gangreserve von 336 Stunden – rund 14 Tagen.
Das handdekorierte Uhrwerk ist durch den Saphirglasboden zu bewundern und offenbart filigrane Details wie Genfer Streifen, polierte Facetten und einen exquisit veredelten Tourbillonkäfig. Jede Komponente spiegelt die geschickten Hände meisterhafter Uhrmacher wider und stellt sicher, dass jede Uhr den hohen Standards entspricht, für die Vacheron Constantin berühmt ist.
Ästhetische Raffinesse
Die Traditionnelle Tourbillon Perpetual Calendar 270th Anniversary Uhr besticht durch ihr sorgfältig gefertigtes 18-Karat-Roségoldgehäuse mit einem ausgewogenen Durchmesser von 44 mm und besticht durch ihre beeindruckende Präsenz am Handgelenk, ohne dabei auf Raffinesse zu verzichten. Das klare, versilberte Opalin-Zifferblatt mit fein gearbeiteten Goldindexen und Dauphine-Zeigern bietet perfekte Ablesbarkeit und unterstreicht dezenten Luxus.
Die Anzeigen des ewigen Kalenders sind dezent platziert: Wochentag bei 9 Uhr, Monat bei 12 Uhr und Datum bei 3 Uhr, ergänzt durch eine dezente Schaltjahresanzeige. Die Mondphasenanzeige bei 6 Uhr unterstreicht die optische Harmonie des Zifferblatts und präsentiert eine poetische Darstellung des Mondzyklus.
Künstlerische Details und Veredelung
Jedes Element der Traditionnelle Tourbillon Perpetual Calendar zeugt von akribischer Liebe zum Detail. Von der perfekt polierten Lünette und den eleganten Bandanstößen bis hin zum handgenähten braunen Mississippiensis-Alligatorlederarmband mit Faltschließe aus 18-karätigem Roségold spiegelt jedes Detail Vacheron Constantins Anspruch an Exzellenz und künstlerische Integrität wider.
Das Genfer Siegel, das diese Uhr ziert, bescheinigt zudem die Einhaltung strenger uhrmacherischer Handwerks- und Präzisionsstandards und macht sie nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch mechanisch vorbildlich.
Limitierte Auflage und Sammlerwert
Zu Ehren des 270-jährigen Jubiläums von Vacheron Constantin wird dieses exklusive Modell in limitierter Auflage produziert, was seine Attraktivität bei Uhrensammlern und -liebhabern deutlich steigert. Limitierte Editionen wie diese stellen eine attraktive Investition dar und gewinnen aufgrund ihrer Seltenheit, ihrer Handwerkskunst und ihrer Bedeutung in der Uhrenbranche kontinuierlich an Wert.
Die Vacheron Constantin Traditionnelle Tourbillon Perpetual Calendar 270th Anniversary Uhr ist mehr als nur eine Hommage an eine prestigeträchtige Vergangenheit – sie symbolisiert die Essenz der Uhrmacherkunst. Dieses Meisterwerk vereint technische Exzellenz mit ästhetischer Schönheit und ist nicht nur ein funktionales Accessoire, sondern ein Erbstück, das Generationen überdauert. Der Besitz einer solchen Uhr bedeutet, Teil einer reichen Geschichte zu werden, die sich über Jahrhunderte erstreckt und den Höhepunkt menschlichen Einfallsreichtums, sorgfältiger Handwerkskunst und zeitloser Eleganz feiert, wie sie nur Vacheron Constantin bieten kann.
Diese Uhr ist zweifellos beeindruckend, und obwohl ich das fast schon effekthascherische Zifferblatt nicht besonders mag, würde ich nicht sagen, dass es die Uhr in irgendeiner Weise ruiniert. Es macht sie für mich persönlich nur weniger attraktiv. Auch wenn sie bei weitem nicht an die uhrmacherischen Meisterleistungen der diesjährigen Solaria heranreicht, ist dieses Modell dennoch ein würdiges Aushängeschild zum 270. Jubiläum der Marke. Die Vacheron Constantin Traditionelle Tourbillon Perpetual Calendar ist auf 127 Exemplare limitiert, Preise auf Anfrage.